12:00 Uhr – 15:00 Uhr
20 – 26°C, zunächst bedeckt, dann sonnig, mäßiger Wind.
Stille, keiner da, die Vögel singen nicht mehr, der Himmel ist bedeckt, die Insekten sind stumm. 12 Uhr mittags am Samstag, keine Spaziergänger, man sitzt zu Hause um den Tisch, die Suppe dampft. Der Wind in den Bäumen, das leise Rauschen, dann das Dröhnen eines Flugzeugs. Ein Paar Höckerschwäne mit grauen Jungen, dann blitzt ein Grünfink auf, die Neuntöter füttern noch die Jungen. Seit einer Woche habe ich die Mauersegler nicht mehr gehört. Hier am See überall das kräftige Rot der Sanddornbeeren. Schmetterlinge, Falter ohne Geräusch. Ich gehe hinunter zum See, den Weg, den die Wildschweine getreten haben. Den Zugang zum Wasser hat das Schilf verschlossen. Ich schiebe die Rohre beiseite, das Wasser schwabbt und riecht ein wenig nach Moder. Überall Federn, die Enten wechseln schon das Kleid. Unterwasser schlagen noch immer zwei Insekten ihren Rhythmus.
Tag, der den Sommer endet. Dieses Gedicht von Benn habe ich gerade noch einmal gelesen und sein Pathos schien mir so vollkommen überflüssig und unangemessen. Der Sommer zieht sich, eigentlich ist er schon vergangen, aber den ganzen September wird es noch irgendwie Sommer bleiben. Die Mauersegler sind schon fort, das Ende der Saison muß man nicht unbedingt miterleben. Die Stare sammeln sich und als sich die Wolken verziehen, beginnen auch die Heuschrecken wieder zu singen.
der Sommer stand und lehnte / und sah den Schwalben zu. Ach Benn, sei doch jetzt mal still, bitte.