Werbeliner See, 01.07.2017

04:45 Uhr – 07:30 Uhr.
15°C, heiter bis wolkig, mäßiger Wind.
Ich mag am Aufnehmen von Naturgeräuschen, daß es so vollkommen ohne jede Bedeutung ist. Bedeutung im Sinne von Botschaft, eine gute Naturaufnahme will nichts Anderes transportieren als sich selbst. Ein singender Vogel ist ein singender Vogel, das Klatschen von Wellen an einer Mole ist das Klatschen von Wellen an einer Mole, und ein zirpender Grashüpfer ist ein zirpender Grashüpfer. Wenn ich in der Natur aufnehme, geht es mir darum, die Geräusche oder die akustische Landschaft in eine möglichst saubere Datei zu verwandeln. Und sauber heißt, eine klare Aufnahme, frei von menschlichem Lärm (das ist das Schwierigste). Keinerlei Hintergedanken, keine Geschichte, die erzählt wird, keine Meinung, die es zu vertreten gilt. Das befreit ungemein. Ich denke nicht, daß ich ein besonders musikalischer Mensch bin, aber es macht mir Spaß, mich auf die akustischen Strukturen einzulassen, die in einer natürlichen Umgebung entstehen. Heute habe ich Rhythmen gehört, vor allem Rhythmen von Insekten, Grashüpfern und Wasserinsekten. Drei Aufnahmen ohne jede Botschaft.

bemtevi